Nachdem die Singleauskopplung "This Summer" mich nur bedingt beeindrucken konnte, dreht sich nun das Album "Feels Good To Be Sad" im CD-Player. Von Traurigkeit oder Melancholie ist allerdings wenig zu hören.
Verspielte Gitarren, großzügige Hintergrundchöre, glückliche Melodien und Gleichförmigkeit beherrschten meinen ersten Eindruck. Musik, an deren studentenpartytaugliche Gewöhnlichkeit ich mich noch einmal gewöhnen muss.
Die Stelle, an der die 0EIGH15TEENS über den Tellerrand blicken und Horizonte neu definieren, wie im Info behauptet, ist mir auch nach dem zehnten Durchlauf noch nicht aufgefallen. Trotzdem werde ich in der Reihe der 13 ziemlich identisch funktionierenden Songs immer wieder an den gleichen Stellen hellhörig, einige schöne Lieder bleiben doch hängen.
Diese Mixtape-Momente finden größtenteils in der ersten Hälfte des Albums statt. Dann fällt die Qualität ab und außer Längen nicht mehr viel auf. Ich habe das Gefühl, dass sich die 0EIGH15TEENS ab einem bestimmten Punkt nur noch wiederholen.
Hatte ich ihnen bei der Single noch zu viele Ideen unterstellt, gehen diese zumindest den bierseligen Chorsängern im Hintergrund auf Albumlänge schnell aus. Die dicke Produktion, das in seiner Präsenz fast schon aggressiv vorgetragene Namedropping (Claus Grabke, DOG EAT DOG, Dr.
Ring-Ding) und der schmale Grad zwischen Punkrock und Melodien für Millionen lassen folgenden Schluss zu: Hier wird professionell Musik gemacht. Die Alternative-Charts warten schon, denn ein geneigtes Auditorium wird es für "Feels Good To Be Sad" geben.
Es gibt also keinen Grund, traurig dreinzuschauen. Dass der beste Song des Albums allerdings ein Dido-Cover bleibt, besitzt dann doch eine gewisse Tragik. (48:50) (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Arne Koepke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Arne Koepke