30 Jahre später: UNITY - Blood Days (LP, Power House, 1989)

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1989 erschien mit „Blood Days“ wie aus dem Nichts ein Album, das nicht nur wegen seines wunderschönen Covers, sondern vor allem wegen seiner fantastischen Mischung aus Straight Edge und Midtempo-Hardcore, richtig guten, positiven Texten und einem sehr hohen, melodischen Gesang andere Veröffentlichungen überragte und bis heute nichts von seinem Reiz eingebüßt hat. UNITY waren zunächst eine von vielen Bands der kalifornischen Punk-Szene der 1980er, die Gigs im Vorprogramm von damaligen Größen wie MARGINAL MAN und YOUTH BRIGADE vorweisen konnte. Der ursprüngliche Sänger Rob Lynch zog nach einem tragischen Selbstmord in der Familie fort und die Band schien eigentlich Geschichte, doch wie es der Zufall so will, war UNITY-Drummer Patrick Longrie mit UNIFORM CHOICE-Sänger Patrick Dubar befreundet, der die Songs von UNITY nicht nur kannte und mochte, sondern gerade erst sein Label Wishingwell Records aus der Taufe gehoben hatte und dringend eine gute Platte veröffentlichen wollte. Joe Foster übernahm wieder die Gitarre, John Lorey (auf dem Album nennt er sich Low) übernahm den Bass, und in dieser Besetzung spielte man die „You Are One“-EP ein, die 1985 erschien, buchte ein paar Shows und spielte zum Teil auch zusammen mit UNIFORM CHOICE, bei denen Longrie nun auch trommelte. Nach einer Pause von wenigen Jahren plante Dubar ein neues Label – Power House Records – und wollte auch hier mit einem starken ersten Release auftrumpfen, an dem man nicht vorbeikommen sollte. Also kontaktierten er und Longrie wieder Joe Foster, John Mastropaolo von NO FOR AN ANSWER übernahm den Bass, und die alte Magie war laut Longrie sofort wieder da. Foster schrieb neue Songs, die völlig anders waren, als die letzten UNIFORM CHOICE-Kompositionen, Dubar und Longrie schrieben neue Texte und es sollte vom Feeling in Richtung DAG NASTY gehen und einfach nur Spaß machen, ohne jegliche Hintergedanken. Und so nahmen UNITY sieben neue Songs auf, packten die Aufnahmen der „You Are One“ EP dazu und „Blood Days“ war fertig. Für das Backcoverfoto, welches laut Patrick Longrie von seiner damaligen Freundin in seinem Zimmer aufgenommen wurde, das er im Haus der Schauspielerin Sally Fields gemietet hatte (auf dem Album wird Kevin Foley als Fotograf genannt), ernteten UNITY jede Menge Hohn und Spott. Darüber kann Longrie heute nur lachen, denn man habe einfach ein wenig Krempel im Raum verteilt und das Foto gemacht, auf dem er halt – oh Frevel – Cowboystiefel trug. Im folgenden Jahr – Longrie und Dubar machten ihre Collegeabschlüsse – zog es Dubar an die Ostküste, und UNITY wie UNIFORM CHOICE, waren Geschichte. Joe Foster gründete später IGNITE, Patrick Dubar mit dem ehemaligen CELTIC FROST-Drummer Reed St. Mark MIND FUNK.