MIKE ZERO

Catch 22

Und weiter geht die Suche nach dem Rock’n’Roll-Gral. Mike Zero kommt diesem mit seinem neuen Album kein ganzes, aber ein gutes Stück näher. Nett ist es geworden, es läuft sauber durch. Zu sauber, um nicht zu sagen: ziemlich glatt.

Punk und Rotz waren gestern. Definitiv. Statt dessen gibt’s 13 Mal gut produzierten Classic-Hard-Rock mit deutlichem Eighties-Feeling zu hören. Why not? Gut gemacht ist es, nur beginnt genau an diesem Punkt die Verwässerung, es bleibt kaum Griffiges, und: INXS, Idol, Cooper und Co.

konnten und können diese Rock-Spielart immer noch am besten. Der beste Song, „Rock’n’roll junkie“, ist dann bezeichnenderweise ein Cover des Niederländers Herman Brood. Ist cool umgesetzt und besitzt deutlich mehr Pfeffer als das Original, aber er stammt eben nicht aus Zeros Feder.

Mit „Under my spell“ gelingt ihm dann doch noch ein formidables Stück, das die Hüften mit Drive und Catchyness ordentlich zum Schwingen bringt. Davon hätte ich gern mehr, auch wenn’s „gefährlich“ airplaytauglich ist.

Fazit? Früher war mehr Reibung. Handwerklich gut gemachter Poser-Rock, der etwas zu dick aufträgt und gern in die Klischeefalle tappt.