Hätten JOY DIVISION ein drittes Album eingespielt, auf dem Ian Curtis seine Affinität zu KRAFTWERK stärker ausgelebt hätte, wären vermutlich einige Songs entstanden, die denen des Debütalbums des in Berlin ansässigen italienischen Trios ASH CODE ähnlich gewesen wären.
So gehen viele Songs eben auch in Richtung NEW ORDER, nur das Sänger Alessandro einen Bariton hat, der stärker an Ian Curtis erinnert als an den Gesang von Bernhard Sumner. Songs wie „Dry your eyes“, „Empty room“ (könnte auch einer Song von MISERYLAB sein, dem Projekt des ehemaligen ROSETTA STONE-Sängers Porl King), oder „Oblivion“ loten den Bereich zwischen Cold und Dark Wave gekonnt aus.
Wer auf das Ausnahmeduo SHE PAST AWAY oder IN DEATH IT ENDS, ebenfalls ein Projekt von Porl King, abonniert ist, kommt an diesem Album nicht vorbei. Während die meisten Songs durchaus tanzbar sind, ist „North Bahnhof“ ein dunkler (fast) schleppender Track mit einem reduzierten Sprechgesang.
Hier hätte sich die Stimme von Dave Gahan auch gut gemacht. „Oblivion“ ist ein Debütalbum, das einen gespannt zurücklässt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Markus Kolodziej
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