Das Zweitwerk der Band aus dem Aachener Raum ist ausufernd und instrumental, sofern nicht der PLANKS-Sänger zart im Hintergrund zu vernehmen ist. Die Kompositionen verzichten auf ausgelutschte Laut/leise-Schemata und die Band scheint es sich bequem zu machen in ihrer nachdenklichen, in sich gekehrten Herangehensweise an Musik.
Denkt man sich die religiöse Komponente aus dem Begriff, so könnte man es „besinnlich“ nennen. Das hier ist eigen, stimmungsvoll und unvertraut. Die Einflüsse von den Monumentalrock-Extremisten GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR sind für mich omnipräsent, besonders im spät ausbrechenden „Forget to breath“ kann man es kaum überhören.
Ein Vorwurf wäre, dass O diese Klasse nicht erreichen, aber um diese Kritik gar nicht zuzulassen, relativiere ich dergestalt, dass man ja auch einen talentierten Autor nicht nach dem Debütroman anpiekt und sagt: „So gut wie Goethe kann er’s nicht.“ Das kann er natürlich nicht und das können O auch nicht, verglichen mit eben genannten kanadischen Über-Giganten um Efrim Menuck.
Das Album ist aber super und ich sage mit Zukunftsblick: Noch nicht!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Henrik Beeke