NASHVILLE

In der 55-jährigen Karriere des 2006 verstorbenen amerikanischen Regisseurs, Produzenten und Drehbuchautors Robert Altman kommt eine staatliche Anzahl von Filmen und TV-Serien zusammen, an denen er beteiligt war.

Dieser Vertreter des New Hollywood und scharfer Kritiker des Studiosystems von Hollywood begann seine Karriere zuerst als Regisseur von Fernsehserien, darunter auch acht Episoden von „Bonanza“.

Seine Hochzeit als Filmemacher hatte Altman vor allem in den Siebzigern und schaffte seinen Durchbruch mit der zynischen Militärsatire „M*A*S*H“ von 1970, aus der dann auch eine langlebige TV-Serie wurde.

Altmans eigenständige und ungewöhnliche Filme waren wohl in der Regel eher Kritiker- als Publikumslieblinge, was insbesondere für „Nashville“ gilt, zumindest in Deutschland, denn nach dem Kinostart 1976 tauchte der Film höchstens mal im Fernsehen wieder auf.

Grund dafür ist Altmans Fokus auf die US-amerikanische Country-Musik-Szene Mitte der Siebziger, die er anhand von gleich 24 Personen kritisch und bisweilen zynisch aufs Korn nimmt, quasi ein Querschnitt unserer Gesellschaft.

Diese Stars und Sternchen halten sich während der Vorbereitungen für ein Konzert im Rahmen des Wahlkampfes eines Politikers in Nashville auf. Aufgrund der episodenhaften Handlung dieses anarchischen Ensemblewerks, bei der sich einzelne Stränge auch überlappen, besitzt „Nashville“ manchmal eher den Charakter einer Dokumentation.

Dabei zeigt Altman über einen Zeitraum von fünf Tagen satirisch wie auch sehr dramatisch die Anstrengungen seiner Figuren, den Widrigkeiten des Musikgeschäfts und des Lebens an sich zu trotzen.

Einer von Altmans wichtigsten und besten Filmen. Wegen der Schlüsselszene des Films musste sich Altman später den albernen Vorwurf anhören, er hätte das Vorbild für John Lennons spätere Ermordung geliefert.