Neulich im "Underground" zu Köln, es war wohl bei JETS TO BRAZIL: irgendwer steckt mir am Merch-Table eine Promo-CD zu, die ich Wochen später wieder finde, einlege und mich frage, warum ich das dazugehörige Album auf Some noch nicht habe.
Das Rätsel ist gelöst: es war noch gar nicht raus und erscheint auch erst Ende September. Einer von den Jungs war wohl mit den Jets auf Tour, man kennt sich halt, und Jeremy Chatelain war wohl auch mal als Sänger der New Yorker Band im Gespräch.
J-MAJESTY, das ist ein Album, eine Band mit vielen Facetten. Wer nach den ersten zwei, drei Songs aufgibt, bleibt mit dem Urteil zurück, es mit einer weiteren Emo-Band zu tun zu haben, nicht schlecht, aber auch nichts, was man nicht schon gehört hat.
Bleibt man dagegen am Ball, entsteht bald das Bild einer sehr vielfältigen Band, die sowohl bedächtige Neo-Indie-Rock-Klänge zu bieten hat wie auch schrägen Post-Rock, der mich an PAVEMENT und SHUDDER TO THINK erinnert, die aber auch mal derb abrockt und dann wieder in jazziges Geplinker abgleitet.
Definitiv kein Objekt, um seine Vorurteile auszuprobieren, sondern eine Band, die damit spielt, die Versatzstücke der verschiedensten Stile kontemporärer "alternativer" Rockmusik durchzuschütteln und neu zu kombinieren.
Und das gefällt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Joachim Hiller