Mit „Die Insel des Dr. Moreau“ hat sich Dobbs einen der bekanntesten und auch verstörendsten Wells-Romane für den vorletzten Band seiner Wells-Reihe auserkoren. Verstörend besonders, wenn man weiß, dass Wells von der Umsetzbarkeit der von ihm hier beschriebenen physischen Manipulationen am ausgewachsenen, lebenden Tier überzeugt war, sie aber aus ethisch-moralischen Gründen ablehnte.
Teile seines 1895 verfassten Essays „The Limits of Individual Plasticity“ legte er Moreau sogar wörtlich in den Mund. Da hat sich schon erstaunlich viel seit dem 19. Jahrhundert getan. Nach wie vor aktuell hingegen ist Wells’ Kritik an Religions- und Obrigkeitshörigkeit, die sich gerade in Zeiten aufstrebender Populisten liest wie gestern erst geschrieben.
Ja, Dobbs hat ein wenig die Schere angesetzt, um die Handlung auf 56 Seiten unterbringen zu können. Ein paar der Originalstränge sind daher ein wenig kurz geraten oder ganz weggefallen. Kann man aber noch durchgehen lassen.
Als Zeichner ist mit Fabrizio Fiorentino ein DC Comics-geschulter Könner am Werk, der die blutrünstige Handlung nachdrücklich in Szene zu setzen weiß.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Anke Kalau