C.AARMÉ

World Music

Das dritte Album der Schweden. Das dritte?!? In der Tat, dem Debüt von 2004, das mit einer klassischen Oldschool-US-Punkrock-Attacke überraschte, folgte 2006 „Vita“, das allerdings nie den Weg in die Ox-Redaktion fand, und eine kurze Internet-Recherche offenbart, dass im Zuge der damaligen Quasi-Geschäftseinstellung von Burning Heart das Album wohl nie den Weg über die Grenzen Schwedens hinaus fand.

Mit „World Music“ ist das nun nicht nur dem Titel nach anders, man hat sogar mit Nois-O-Lution ein deutsches Label gefunden. Und nochmal „World Music“: Nein, hier gibt es keinen grausam-kitschigen Ethno-Schrott zu hören, und auch keine Fortsetzung der Aggro-Punk-Attacken des Debüts, vielmehr ist die Formation aus Göteborg mit dem seltsamen Namen, den man wohl „se ame“ ausspricht, zur fiebrigen Noise-Rock-Band gereift.

THE JESUS LIZARD, GANG OF FOUR und STEAKKNIFE kann ich hier gleichermaßen raushören, sie sind Post-Irgendwas und doch im Kern Punkrocker, stehen auf treibende Beats, auf Rhythmus, sind eher stylish als rotzig, aber auch nicht verkopft.

So was wie der, nein, nicht der „missing“, sondern der übersehene Link zwischen T(I)NC und DIVISION OF LAURA LEE, der kleine schüchterne Bruder, der sich immer im Hintergrund hielt und erst jetzt die ihm zustehende Aufmerksamkeit bekommt.

(Diese Band war auf der Ox-CD #88 zu hören).